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Der Auflösungsvertrag: Was ihn ausmacht und worauf Du achten musst

Du spürst, dass Deine aktuelle Stelle nicht mehr zu Deinen Zielen passt? Oder vielleicht wurde Dir bereits nahegelegt, dass es Zeit für eine Veränderung ist? Keine Sorge, Du bist nicht allein, und es gibt Wege, die Dir zu einem eleganten Ausstieg verhelfen können. Neugierig geworden? Dann lies weiter

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Was Du unbedingt über Auflösungsverträge wissen solltest!

Ein Auflösungsvertrag ist ein einvernehmlicher Weg, Dein Arbeitsverhältnis zu beenden, ohne die üblichen Fristen einer Kündigung beachten zu müssen. Im Unterschied zu einer Kündigung, die oft einseitig ist, setzt eine solche Vereinbarung das Einvernehmen beider Parteien voraus.

Ist der Auflösungsvertrag besser als Kündigung?

Definitiv! Der Auflösungsvertrag ist nicht nur eine Frage des Stils, sondern auch der Kontrolle über Deinen beruflichen Weg. Im Gegensatz zur klassischen Kündigung, bei der Du die vorgeschriebenen Kündigungsfristen einhalten musst, ermöglicht Dir der Auflösungsvertrag, das Arbeitsverhältnis flexibel und zu einem für Dich passenden Zeitpunkt zu beenden. Darüber hinaus bietet ein Auflösungsvertrag oftmals die Gelegenheit, mit Deinem Arbeitgeber über eine Abfindung zu verhandeln. Diese Abfindung kann einen wertvollen finanziellen Puffer darstellen, der Dir den Übergang in Deine nächste berufliche Phase erleichtert. So kannst Du Deine berufliche Neuorientierung unter besseren Voraussetzungen beginnen. Doch der vielleicht größte Vorteil: Das Einvernehmen beider Parteien - also von Dir und Deinem Arbeitgeber - lässt in der Regel auf einen wertschätzenden Abschied schließen, was sich wiederum positiv auf Dein Arbeitszeugnis und Deine Reputation am Arbeitsmarkt auswirken kann.

Nachteile eines Aufhebungsvertrags - gibt es die?

Ja, die Entscheidung für einen Aufhebungsvertrag sollte wohlüberlegt sein, denn neben den Vorteilen sind auch gewisse Nachteile nicht zu unterschätzen. Eines der Hauptbedenken vieler Arbeitnehmer·innen ist die mögliche Sperre beim Arbeitslosengeld. Die Bundesagentur für Arbeit kann eine Sperrzeit von bis zu 12 Wochen verhängen, wenn sie zu dem Schluss kommt, dass Du Deine Arbeitslosigkeit selbst herbeigeführt hast. Zudem kann durch den Wegfall des regelmäßigen Einkommens der Verlust von Sozialleistungen, wie der betrieblichen Altersvorsorge, einhergehen.

Wichtig ist auch, das Thema Abfindung klug zu verhandeln, da diese steuerliche Auswirkungen haben kann. Um eventuelle Fallstricke zu vermeiden, ist es ratsam, Dich umfassend zu informieren und rechtlichen Beistand, etwa durch einen Fachanwalt für Arbeitsrecht, in Anspruch zu nehmen. Dieser kann Dich hinsichtlich Deiner individuellen Rechte und Pflichten beraten und dazu beitragen, dass Dein Übergang in eine neue berufliche Zukunft so reibungslos und vorteilhaft wie möglich gestaltet wird.

Was versteht man überhaupt unter einem Auflösungsvertrag?

Ein Auflösungsvertrag, oft auch Aufhebungsvertrag genannt, ist eine Übereinkunft zwischen Dir und Deinem Arbeitgeber, welche das bestehende Arbeitsverhältnis auf beiderseitigen Wunsch hin vorzeitig löst. Im Kern ist es eine Vereinbarung, die den Rahmen für das einvernehmliche Ende Eurer Zusammenarbeit festlegt. Dazu gehören der Termin des Ausscheidens aus dem Unternehmen, Regelungen zu Abfindungen, die Übertragung oder den Verzicht auf Resturlaub und eventuell sogar eine Klausel zur Zeugnisgestaltung.

Rechtlich gilt solch ein Vertrag als ebenso bindend wie ein Arbeitsvertrag und sollte daher alle wichtigen Aspekte Eurer Vereinbarung abdecken. Für beide Seiten bietet der Auflösungsvertrag eine Möglichkeit, das Arbeitsverhältnis in geordneten Bahnen und ohne negative Nachwirkungen, wie eventuelle gerichtliche Auseinandersetzungen, zu beenden.

Aber warum sollte man dann keinen Aufhebungsvertrag machen?

Diese Frage verlangt nach einer differenzierten Betrachtung. Bei aller attraktiven Flexibilität, die solch ein Vertrag bietet, ergeben sich auch Situationen, in denen Du vielleicht besser auf das tradierte Prozedere einer Kündigung zurückgreifen solltest. Ein Grund kann die bereits erwähnte potenzielle Sperre beim Bezug von Arbeitslosengeld sein, vor allem wenn noch kein neuer Job in Aussicht ist.

Weiterhin könnten Dir durch den Aufhebungsvertrag wichtige Schutzmechanismen verloren gehen, die ein normales Kündigungsverfahren – beispielsweise im Falle von Betriebszugehörigkeit, Schwangerschaft oder Mitgliedschaft in einem Betriebsrat – vorhalten. Glasklare Verhandlungen, ein gewisser Grad an Planungssicherheit und wohlwollend abgestimmte Bedingungen im Aufhebungsvertrag sind daher unabdingbar, um die berufliche Veränderung zur echten Chance zu machen, statt in finanzielle oder sonstige Schwierigkeiten zu führen.

Wie gestaltet sich die Arbeitszeit nach einem Aufhebungsvertrag?

Bei der Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch einen Aufhebungsvertrag besitzt Du eine größere Flexibilität im Vergleich zur starren Struktur einer Kündigung. In den Verhandlungen bestimmst Du zusammen mit Deinem Arbeitgeber die Konditionen, die für Dich am vorteilhaftesten sind. So kann beispielsweise ein sofortiges Ausscheiden aus dem Unternehmen festgelegt werden, wenn Du bereits eine neue Stelle in Aussicht hast oder die aktuelle Arbeitssituation für beide Seiten unzumutbar geworden ist.

Alternativ kann jedoch auch ein späterer Zeitpunkt gewählt werden, der sich vielleicht an der ordentlichen Kündigungsfrist orientiert oder diese sogar überschreitet. Dadurch gewinnst Du unter Umständen mehr Zeit zur Jobsuche oder für den reibungslosen Übergang in die nächste Position. Wichtig ist, dass das Datum Deines letzten Arbeitstages und die Übergabe Deiner Aufgaben klar und einvernehmlich im Aufhebungsvertrag geregelt sind.

Fazit

Klug verhandeln ist alles – sei dir der Tragweite eines Auflösungsvertrages bewusst und setze auf eine professionelle Beratung, um nicht im Nachhinein eine böse Überraschung zu erleben. Zum Beispiel könntest Du festlegen, dass die Gründe für Deinen Ausstieg neutral oder gar positiv formuliert werden. Und denk an eine mögliche Abfindung – die kann Deinen Übergang in den nächsten Job erleichtern!

Denke daran, Deine Unterlagen für die nächste Herausforderung bereitzuhalten. Nutze professionelle Services wie Lebenslauf.com, um sicherzugehen, dass Dein Lebenslauf genauso überzeugend ist wie Dein Entschluss, Dich beruflich neu zu orientieren. Lass Dich von möglichen Veränderungen nicht abschrecken – sie sind Deine Gelegenheit zu wachsen und Dich weiterzuentwickeln!